Im Logo der Initiative ist es deutlich zu erkennen: das südamerikanische Lasttier Lama. Obwohl Lamas zu den Kamelen gehören, sind sie auf verlässliche Nahrungs- und Wasserversorgung angewiesen. Bei Elektroautos sieht es ganz ähnlich aus: Ohne regelmäßige Energiezufuhr ist ihre Reichweite begrenzt. Um dieser Problematik durch einfach zugängliche Ladepunkte entgegenzutreten und zugleich die Herausforderungen einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur zu erproben, hat Fraunhofer 2018 das Projekt »LamA – Laden am Arbeitsplatz« ins Leben gerufen.

Mit der Absicht, die Elektromobilität in Deutschland voranzutreiben und einem großen Kreis von Nutzenden zugänglich zu machen, wird im Zuge des Verbundprojekts an 38 Fraunhofer-Instituten bundesweit eine Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge installiert. Neben der Forschung etwa an Lastmanagement und IT-Sicherheit ist es ein erklärtes Ziel des Vorhabens, die gewonnenen Erkenntnisse auch Unternehmen zugänglich zu machen.

Auf der hybriden Transferveranstaltung »Zeitenwende Elektromobilität? – Laden am Arbeitsplatz – Herausforderungen und Chancen« des Fraunhofer IAO standen am 29. September 2022 daher Fragen zur konkreten Umsetzung von E-Mobilität im Mittelpunkt: Welche Herausforderungen treten auf, wenn eine Ladeinfrastruktur erstmals errichtet und dauerhaft betrieben wird? Und mit welchen Lösungsansätzen lässt sich ihnen begegnen? Mehr als 50 Gäste vor Ort und online nutzten die Veranstaltung im Smartvillage Schwanthalerhöhe in München für Information und Austausch. Forschungsergebnisse und Hilfen zur Umsetzung Expertinnen und Experten aus dem Großraum München stellten in einem „Best Practice“-Beispiel ihre bisherigen Erfahrungen mit dem Modell oder die Fördermöglichkeiten für Ladeinfrastruktur dar. Das LamA-Projektteam ergänzte die Präsentation der bisherigen Forschungsergebnisse mit konkreten Hilfestellungen zur Umsetzung. Dazu skizzierten die Forscher etwa einen standardisierten Weg zum Aufbau einer eigenen Ladeinfrastruktur, gaben aber auch Hinweise zu technischen Voraussetzungen wie etwa der Nutzung einer stabilen Backend-Software oder Modellen für Roaming und Abrechnung. »Mit Strom aus nachhaltiger Erzeugung könnten in Zukunft je nach Bilanzierung zwischen 65 Prozent und 85 Prozent der aktuellen betriebsbedingten CO2-Emissionen von Verbrennern eingespart werden. Das zeigt, wie wichtig der Umstieg auf E-Mobilität für die Gesamtgesellschaft ist«, so LamA-Gesamtprojektleiter Dr. Daniel Stetter vom Fraunhofer IAO. »Unser Ziel ist es daher, die Erfahrungen und das erworbene Wissen der gelungenen Umsetzung von E-Mobilität bei Fraunhofer in die Wirtschaft und öffentliche Verwaltung zu transferieren.« Bei Fraunhofer sollen zum Ende des Projektzeitraums von »Laden am Arbeitsplatz« im Dezember 2023 etwa 500 Ladepunkte für Mitarbeitende, Dienstwagenflotten und Dritte zur Verfügung stehen.

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